Yoga, Yoga, Yoga. Yoga überall: in Lifestyle-Magazinen, in zahlreichen Studios, in der Wissenschaft. Von „I love yoga“ bis „I hate yoga“ ist inzwischen alles dabei. Yoga ist seit vielen Jahren ein beliebtes Mittel zur Entspannung und für bewusste Bewegung. Yoga kann darüber hinaus aber auch zu einem wunderbaren Lebensweg werden. Dabei geht es dann vor allem um das innere Erleben. Das, was nach außen nicht sichtbar ist und wofür wir gar keine Worte finden müssen.

Das, was wir spüren, wenn wir eine Yogahaltung einnehmen und im Anschluss den Veränderungen in Körper, Geist und Seele nachspüren. Hatha Yoga, der Weg des Körpers, der so populär geworden ist, stellt einen von mehreren Wegen im Yoga dar. Dieser Weg verbindet  die verschiedenen Aspekte von Körperwahrnehmung, Achtsamkeit und Selbstmitgefühl – jene Aspekte, die für die Selbstfürsorge eine wesentliche Rolle spielen.

Die eigenen Bedürfnisse im Alltag zu spüren ist oftmals gar nicht so einfach. Wir haben diverse Aufgaben im Beruf zu erfüllen, müssen uns familiären Herausforderungen stellen und setzen uns mehr oder weniger intensiv mit den Bedürfnissen und Erwartungen unserer Partner und Freunde auseinander. Und manchmal wissen wir gar nicht mehr, was wir selber eigentlich wollen. Yoga hilft dabei die eigenen Bedürfnisse besser wahrzunehmen und umzusetzen.

Die Yogapraxis fördert das Wohlbefinden auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene. Die Haltungen (Asanas) wirken sich auf den Muskeltonus aus und unterstützen eine aufrechte Körperhaltung – der ganze Körper wird beweglich gehalten. Wir spüren verschiedene Körperbereiche neu oder anders und werden sensibler für die eigenen Bedürfnisse.

Auf geistiger Ebene entfaltet sich Klarheit und Ruhe: insbesondere anhand der Atemübungen, der Phase der Entspannung und der abschließenden Meditation. Auf der seelischen Ebene breitet sich ein Gefühl von Ruhe und Weite aus, es öffnet sich ein Raum, der unterschiedliche Gefühle nebeneinander stehen lässt.

Das Ziel ist, im Yoga und über die Yogapraxis hinaus mit dem Moment verbunden, im Hier und Jetzt anwesend zu sein. Natürlich braucht dies eine(n) gute(n), erfahrene Yogalehrer(in) und Zeit, um sich auf eigene Weise mit den verschiedenen Aspekten von Atem, Körperhaltungen, Entspannung und Meditation vertraut zu machen. Das Besondere ist, dass nach einer längeren, regelmäßigen Phase des Yogapraktizierens bereits kleine Übungen im Alltag helfen zu mehr innerer Stabilität und Ruhe zu kommen.

Der Yogi R. Sriram weist auf die heilsame Komponente der Resonanz zwischen Atem, Körper und Geist im Yoga hin. Bereits eine tägliche Yogapraxis von einigen Minuten, in der diese drei Komponenten für eine Weile in Einklang kämen, hätte eine tiefe Wirkung.

Yoga als eine Möglichkeit im Alltag immer wieder zu sich zu kommen. Yoga als Selbstfürsorge.

Ist das nicht wunderbar?

Mit lieben Grüßen, Vivian Mary Pudelko

 

Foto: Stephan Karpischek