Wenn es einem guten Freund, einer lieben Freundin nicht gut geht, sind wir voller Verständnis. Wir hören geduldig zu, auch wenn wir manche Themen, manche Verwirrungen schon häufiger miterlebt haben. Wir sind liebevoll und mitfühlend. Ja – wir sind einfach da. Und wir kennen gute Ratschläge oder tröstende Worte, die dem verzagten, verärgerten, traurigen Menschen warm ums Herz werden lassen. Ein Stück Geborgenheit schenken.

Für die meisten von uns ist dies ganz selbstverständlich. Es kommt sozusagen von Herzen. Aber was ist, wenn es uns selbst nicht gut geht? Schenken wir uns dann auch diese Aufmerksamkeit, diese Wärme, diese Zeit?

Lassen wir dann auch voller Geduld die Gedanken kommen, die Gefühle sich ausbreiten – umarmen all das, was gerade aus uns herausbricht? Irgendwie ist das etwas anderes. Obwohl es gar nicht anders ist. Es ist so menschlich: zu verzagen, enttäuscht zu sein, traurig oder durcheinander, wütend, verärgert. In diesen Momenten aber lassen wir uns häufig selber im Stich. Ja, wir verlassen uns.

Das Selbstmitgefühl ist ein wichtiges Element der Selbstfürsorge. Wir versuchen uns selbst gegenüber weniger selbstkritisch zu sein und umso mehr eine positive, wohlwollende Haltung den eigenen Schwächen und Fehlern gegenüber zu entwickeln. Wir streben an freundlicher, geduldiger und verständnisvoller mit uns selbst umzugehen.

Im Buddhismus ist das Selbstmitgefühl Teil der uralten Metta Meditation. Metta bedeutet direkt übersetzt „sanft“ oder „Freund“. Weiter gefasst bedeutet es Sympathie, Herzenswärme oder liebevolle Zuwendung. Dieses Gefühl von Wohlwollen und Freundlichkeit richtet der Meditierende zum einen auf sich und zum anderen auf die Mitmenschen, auf alle fühlenden Wesen und ganz zuletzt ausgeweitet auf das ganze Universum.

So möchte ich Euch heute vier Metta-Sätze mitgeben, die ihr innerlich vorm Einschlafen oder kurz nach dem Aufwachen mit diesem Gefühl von Wärme zu Euch selbst sagt:

Möge ich glücklich sein.

Möge ich mich sicher und geborgen fühlen.

Möge ich gesund sein.

Möge ich unbeschwert leben.

Mit herzlichen Grüßen,

Vivian Mary Pudelko