Letzten Sommer in Hamburg. Ich stehe an der Hotelrezeption und verkünde:

„Ich habe hier ein Zimmer für zwei Nächte reserviert. Auf den Namen Pudelko.“

Die Dame hinter der Rezeption sucht konzentriert auf dem Bildschirm ihres Computers:

„Einen Augenblick…..ich guck mal……Pudelko…..“.

Es dauert eine Weile.

Sie sucht, ich warte. Sie schaut und dann endlich:

„Jaaaa…..“.

„Für mich und meine drei Freunde“,

schiebe ich noch hinterher.

Da stutzt die Dame und schaut mich verwirrt an:

„Moment, hier steht aber: Ein Zimmer für einen Erwachsenen und drei Kinder.“

„Ja“, entgegne ich lachend, „das sind ja meine Freunde!“.

„Achso“, antwortet sie leicht verstört und schiebt mir ein Formular zum Ausfüllen unserer Daten hinüber.

 

Später erinnere ich mich an den Satz eines Bekannten. Er ist Psychoanalytiker und verkündete einst mit kräftiger Stimme: „Deine Kinder sind Deine Kinder. Das sind NICHT Deine Freunde.“ In dem Gespräch ging es um Konflikte in der Familie. Ja, ich meinte damals zu verstehen, was er damit sagen wollte.

Meine Mutter war auch nie meine Freundin, sondern meine Mutter.

Für mich allerdings sind meine Kinder: meine Kinder UND meine Freunde.