Es braucht kleine Bremsen im Alltag. Oft sind es einfach schon die kleinen Dinge, die einen Unterschied machen im Strudel des Gehetztseins. Hier ein paar Anregungen von mir, was manchmal hilft und zum Abbremsen führt.

 

Dinge anders machen. Egal was. In unserem Alltag gibt es oftmals viele, kleine Routinen, die gut sind und wichtig. In Momenten, wo wir nur noch allem hinterzurennen scheinen, hilft es diese Routinen etwas aufzubrechen. Irgendwo anders einkaufen gehen, eine andere Strecke fahren, den Abwasch stehenlassen, ganz spät ins Bett gehen oder ganz früh aufstehen. Egal was. Einfach anders.

 

Sich plötzlich umentscheiden. Wenn der Kellner kommt, etwas anderes ordern als geplant oder die Bestellung im nächsten Atemzug wieder umändern. Ein Treffen absagen. Doch nicht zum Sport gehen. Doch schwimmen gehen. Ganz wichtig ist Deine Intuition dabei. Spür gut hin zu Deinem Bauchgefühl, zu Deinen wirklichen Wünschen. Was sagt der Körper, was sagt das Herz. Nicht Dein Kopf.

 

Einfach mittendrin stehenbleiben. Wenn Du unterwegs bist oder beim Arbeiten innehalten. Einen Moment nichts tun. Einatmen, ausatmen. Weiter. Wichtig: auch nicht achtsam sein wollen.

 

Die Hände in Erde vergraben. Auf dem Balkon, auf der Terrasse, im Garten, im Blumentopf. Ein bisschen gärtnern, ganz entspannt und die Erde fühlen. Das Grün anschauen.

 

Tätigkeiten mit der linken (oder der rechten) Hand ausführen. Die Hand, die sonst weniger aktiv ist einsetzen. Dauert alles etwas länger und fühlt sich seltsam an. Ungewohnt. Gut so.

 

Schau Dir Deine Mitmenschen an. Nimm die Menschen neben Dir, um Dich herum wahr. Mit einem offenen Blick. Im Bus, in der U-Bahn, an der Ampel, im Supermarkt.

 

Und wenn wirklich alles zuviel ist, dann beginne in einem dicken Buch zu lesen. So dick, dass Du das Gewicht in Deiner Tasche merkst, wenn Du unterwegs bist. Und lies bei jeder Gelegenheit. Vor’m Einschlafen, kurz nach dem Aufwachen, in der Bahn, auf der Toilette, im Büro.

 

So, und ich suche mir jetzt wieder ein dickes Buch aus. Oder schau nach den Erdbeeren oben auf dem Dach.

 

Es winkt aus der Ferne,

 

Vivian Mary Pudelko

 

Foto: Alex Blajan auf Unsplash