Meine Worte erreichen Dich irgendwo. In der Straßenbahn, im überfüllten Bus, im Zug. Zuhause, unterwegs, beim Arbeiten. Vermutlich lösen sie etwas in Dir aus, sprechen Aspekte an, die Dich mal weniger, mal mehr betreffen. Resonanz. Manchmal finden LeserInnen unter Euch Worte dafür und lassen mir diese zukommen.

So erhalte ich eines Tages von Dagmar aus Wien (*), der ich im realen Leben noch nicht begegnet bin, folgende Zeilen: „Deine Texte finde ich sehr berührend und am besten gefällt mir, daß Du darin immer wieder erinnerst, wie gerade Alltagsmomente – bewusst und achtsam wahrgenommen – Oasen der Ruhe, des Glücks sein können…, diese Erfahrung und, wie wichtig Selbstfürsorge ist, konnte ich besonders in der Zeit machen, als meine Mama sehr lange schwer krank war“.

 

In meinen Blogartikeln bringe ich etwas zum Ausdruck, was mir am Herzen liegt. Worüber ich schon länger nachdenke, was mich innerlich bewegt. Plötzlich ist der Moment da und ich finde Worte für mein Erleben, meine Annahmen, meine Fragen. Ich schreibe einen Blogartikel. Dann schicke ich es raus in die Welt, zu einer inzwischen ziemlich großen Handvoll Menschen. Zu Euch! Und dann gibt es Reaktionen darauf: spontane, länger überlegte, kleine, größere. Manchmal erzählt mir jemand wie genau dieser Artikel den richtigen Punkt im persönlichen Leben getroffen hat. Im rechten Moment kam, im Wirrwarr des Lebens ein Stück Ruhe und Sicherheit schenkte.

 

Auf meinen Sommerartikel bekam ich von einer jungen Frau diese Nachricht: „Die letzten vier Tage waren wir mit zwei Freunden in den Bergen. Anstrengend und herausfordernd, psychisch und körperlich, aber auch wunderschön. Ganz viel kraftvolle Felsen und Berge. Bäche, die aus den Felsen quellen, bunte Blumen, grüne etwas sanftere Gegenden, Kuhglocken und Murmeltiere. Und wieder hat mich dein Artikel im Hinterkopf begleitet und mir bei einem anstrengenden Schritt, einer ziehenden Blase an den Fersen und vor allem bei so manchem Gedanken an die Zukunft oder Vergangenheit zugeflüstert: „Sommer ist jetzt“.“

 

Im Spätsommer erreichte mich dann das Mail einer Dame, deren Mann kurz zuvor sehr plötzlich verstorben war: „Wie immer kommen Deine Gedanken für mich gerade zur richtigen Zeit. (…) In letzter Zeit merke ich, dass das Bedürfnis nach der „Vogelperspektive auf mich“ wächst. Es äußert sich zwar weniger im Nägel lackieren, als in mich zu gehen und zu erforschen, was ich gerne in den nächsten Tagen essen möchte (bisher haben sich meine Gedanken danach gerichtet, was mein Mann gerne gegessen hätte). Ich genieße es bereits für mich das Essen zuzubereiten und es auch mit Appetit zu essen. Ist doch schon etwas. Es geht aufwärts!“

 

Und auch aus der Schweiz kommen von einer früheren Yogaschülerin, die sich in einer Zeit der Veränderung befindet, berührende Zeilen: „Deine Artikel haben mich in den vergangenen Monaten begleitet, mich inspiriert, abgelenkt, geerdet und zum Schmunzeln gebracht. Ein echtes Fundstück in einer sehr intensiven Lebensphase: Ich habe meinen Job gekündigt, eine neue Stelle gesucht und war oft auf der Achterbahn der Gefühle unterwegs.“ Ihr Mail endet mit den beflügelnden Worten: „Ich habe mir die Nägel lackiert, am Lavendel auf meinem Balkon geschnuppert und dann eine neue Stelle gefunden.“

 

Seid ihr nicht zauberhaft?

 

Eure Mitteilungen sind ein wunderbarer Ausdruck von Kreativität, Kunst und Mensch-Sein. Eure Nachrichten, Eure Fotos, Eure Kommentare und Eure Mitteilungen im persönlichen Gespräch bereichern meine Arbeit unglaublich. Nein, Eure Resonanz bereichert nicht nur. Sie macht das Wesen meiner Arbeit aus.

 

Von mir zu Dir und wieder zurück. Gibt es Schöneres? Für mich nicht.

 

Ein wunderbares, gemeinsames Jahr 2018 wünscht,

 

Vivian Mary Pudelko

 

* alle SchreiberInnen haben zugestimmt hier zitiert zu werden.Ein großes Danke an Euch!

Foto: Pixabay